eBike-Inselumrundung Mallorca, in vier Tagen um die Baleareninsel, Etappe 2

Die zweite Etappe verläuft von Soller nach Deia und Valdemossa, über Banyalbufar, Estellencs, Andratx, Port de Andratx, Peguera nach Palma. Diese Etappe könnte man durchaus als Königsetappe bezeichnen. Mit einer Streckenlänge von 100 Km und rund 2500hm, ist dieser Tag der ultimative Test für Motor und Akku. Der Morgen beginnt mit einen kleinen Anstieg und der erste Blick auf das Meer lässt schon erahnen welch unfassbare Aussicht die Fahrer an diesem Tag erwartet. Auch wenn es bis Deia und Valdemossa nicht sonderlich weit zu fahren ist, sollte man in beiden Örtchen unbedingt einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Nach Valdemossa beginnt dann der atemberaubende Ritt durch die Berge des Tramuntana-Gebirges, entlang der Westküste von Mallorca. Während die zuletzt genannten Ortschaften in jedem Reiseführer zu finden sind, erwartet uns mit Banyalbulfar noch ein kleiner Geheimtipp. Ursprünglich war dieser Ort ein einzigartiger Weingarten, vom höchsten Punkt des Ortes staffeln sich die rund 2000 Terrassen bis hinunter zum Meer, auf denen einst Wein angebaut wurde. Dieser Wein war angeblich am Hofe der Könige von Aragón so beliebt, dass er für Jaume I. mit ein Grund gewesen sein soll die Insel Mallorca zu erobern. Außerdem entdeckt man hier die Baukunst maurischer Wasserexperten. Die Wasserleitungen, die das für die Landwirtschaft benötigte Wasser aus den Bergen herabführen, stammen zum großen Teil noch aus der arabischen Zeit. Die von den Mauren gebauten Trockenmauern sind sehr gut erhalten, diese bremsen den Wasserlauf und die zahlreichen Wasserbecken fangen überschüssiges Wasser auf und speichern es für heiße Tage.
Nach zahlreichen Kurven, Perspektivwechseln und Höhenmetern auf der spektakulären Küstenstraße, rollt man am späten Nachmittag aus den Bergen raus, herab in Richtung Port de Antratx. Um diese Uhrzeit scheint die Sonne genau zwischen den beiden Bergen in den Hafen hinein, bevor sie dort vor den Augen vieler Bewunderer und Genießer im Meer versinkt. Die letzten Kilometer bis Palma könnten dann evtl. etwas schwer fallen, zu gerne möchte man hier verweilen und die Beine sind zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr „wie NEU“.